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Stücke

Trau keinem Fuchs

Premiere
Spielzeit 2012/13


Programmzettel

Presse

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Er ist Jude und kommt direkt von der Endlösung. Sie hat den Ariernachweis, war Geliebte von Julius Streicher und ist immer noch eine begeisterte Anhängerin der Bewegung. Seit vier Wochen kennen sie sich und organisieren gemeinsam ihr Leben. Beide fanden zueinander, bevor sie etwas vom jeweils anderen wussten. Es sind die letzten Kriegstage. Sie ziehen durch die Trümmerlandschaft einer großen deutschen Stadt. Jeden Abend wird warm gegessen. Zeit für ein Gespräch über den Tag, über den Krieg, über ihre Liebe und über die Zeit vor ihrer Liebe. Doch dieses Kennenlernen hat seine Tücken. Die Vergangenheit ist unausweichlich. So kämpfen zwei Menschen mit ihrer Liebe und ihrer Geschichte und suchen nach Wegen einander zu verstehen: rational und emotional.

Mehr als 65 Jahre nach Kriegsende sterben die Zeitzeugen allmählich aus. Die Auseiandersetzung mit der nationalsozialistischen Vergangenheit wird immer häufiger infrage gestellt. Das neue "Warum?" fordert mehr oder weniger offen Vergangenheitsbewältigung. Offizielle Gedenkfeiern, die im Laufe der Jahre zum Ritual erstarrt sind, haben diese Entwicklung vorbereitet. Die Ideologie von damals trifft heute auf eine wachsende Anhängerschaft. Das Unbegreifliche ist in Teilen der Gesellschaft längst wieder salonfähig geworden. Solche Gruppen werden getragen von einem Gefühl der Faszination für Hitler & Co. Alle Aufklärung, alles Gedenken konnten das Entstehen solcher Gefühle nicht verhindern. Diesen Menschen fehlt die emotionale Verankerung einer menschenwürdigen Moral. Die Figuren im Stück bilden hierzu eine deutliche Gegenposition.